GEW-Kandidat:innen Gesamtpersonalrat Offenbach am Main

Wir stellen uns vor

Die GEW-Fraktion im Gesamtpersonalrat Offenbach setzt sich für einen Richtungswechsel in der Bildungspolitik ein:

Wir fordern mehr Zeit für mehr Zeit!

  1. Mehr Zeit für die Stärkung multiprofessioneller pädagogischer Teams aus Lehrkräften, Förderlehrkräften, Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Psychologie und Erzieher*innen an jeder Schule! Dafür brauchen diese Teams Zeit und mit Deputatstunden hinterlegte Koordinationsstunden.
     

  2. Wir brauchen präsente Fachkräfte für IT und Verwaltung an jeder Schule, die den Lehrkräften zuarbeiten! 
     

  3. Wir fordern Zusatzaufgabe mit Entlastungstunden zu hinterlegen! Das Schuldeputat wurde noch nie erhöht – es sind sogar Stunden weggefallen. Gerade, weil die Vielfalt der Aufgaben schwer zu erfassen ist, müssen 
     

a) das Schuldeputat als flexible Ressource der Schule deutlich erhöht werden und 
 

b) gesetzlich vorgesehene Aufgaben (Konzeptarbeit, Klassenleitungen, Fachleitungen, Verbindungslehrkräfte, Integrationsbeauftragte, Mentor*innen, Datenschutzbeauftragte, Sicherheitsbeauftragte, IT-Beauftragte etc.) von vornherein mit einer aufgabengebundenen und angemessenen Zuweisung versehen werden!
 

  1. Große, zeitliche Ressourcen an Schulen werden dadurch verschwendet, dass Lehrkräfte vielfältige Aufgaben übernehmen müssen, für die sie nicht ausgebildet wurden, für die es aber Fachkräfte gibt. Darunter fallen beispielsweise die Beratung von Eltern und Schüler*innen in sozialen und Erziehungsfragen (Antragsstellung bei Ämtern, Unterstützung in Notsituationen), Verwaltung (rechtskonforme Schreiben an Erziehungsberechtigte, Kommunikation mit Jugendämtern, Aktenführung), Verwaltung der schulischen IT (Ausgabe und Verwaltung von digitalen Endgeräten für Schüler*innen und Lehrkräfte, Betreuung des schulischen Netzwerks, des schulischen WLANs, von iPad-Koffern und digitalen Tafeln, Pflege digitaler Datenbanken z. B. im Schulportal, Fortbildung neuer Kolleg*innen) und die Verwaltung und Betreuung weiterer Lehr- und Lernmittel (Schulbücher, Schulbibliothek, Sport- und Spielgeräte für die Pause).
     

  2. Wir brauchen unsere Zeit für jede unserer Schüler*innen! Inklusion bedeutet nicht, dass Lehrkräfte sich Schüler*innen mit nach Kriterien des Kultusministeriums diagnostizierten Bedarfen intensiver widmen. Inklusion bedeutet, jede Schüler*in jederzeit als Individuum wahrzunehmen und zu fördern. 25 oder 30 Schüler*innen gleichzeitig zu fördern ist unmöglich. Die Pandemie hat viele Probleme verstärkt: Konzentrationsschwierigkeiten, Impulskontrollstörungen und familiäre Probleme haben stark zugenommen und belasten bei weitem nicht nur die diagnostizierten Förderschüler*innen. Vielen Kindern fällt es immer schwerer, sich in eine Gruppe einzufügen und ihre eigenen Bedürfnisse zumindest temporär zurückzustellen. Wir fordern deshalb, dauerhaft die Klassengrößen deutlich zu senken, um einerseits den Schüler*innen das Gefühl zu geben, persönlich wahrgenommen zu werden und andererseits den Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, dies auch zu tun!
     

  3. Keine Arbeitszeit wie vor 100 Jahren! Die Senkung der Pflichtstundenzahl ist seit vielen Jahren eine der zentralen Forderungen der GEW. Pflichtstunden bedeuten nicht nur Unterrichtszeit, sondern gleichzeitig Vorbereitung, Nachbereitung, Differenzierung, Korrekturen, Konzeptentwicklung, Verwaltung und Gespräche mit Kindern, Eltern, Kolleg*innen, Ämtern oder Sozialpädagog*innen!
     

  4. Ausbildung und Weiterqualifizierung? Unbedingt, aber gezielt! Um den derzeitigen Lehrkräftemangel beheben zu können, müsste jede zehnte Abiturient*in ein Lehramt anstreben. 

 

Die Gesellschaft fordert gut ausgebildete Schülerinnen und Schüler - gute Bildung braucht beste Arbeitsbedingungen. Die gibt es nicht zum Nulltarif und braucht Zeit:

Nichts ist morgen so teuer, wie heute nicht in Bildung zu investieren!